Erste Hilfe bei Fahrradunfällen: So bleibst du in Notfallsituationen ruhig und handelst richtig
Stürze gehören zum Fahrradfahren dazu, egal ob im Straßenverkehr, auf dem Rennrad oder auf einer MTB-Tour! Was oft glimpflich ausgeht, kann aber schnell zu einer Notfallsituationen führen. Unwissen, gefährliches Halbwissen oder längst überfällige Erste-Hilfe-Kurse verschlimmern das Ganze unnötig. Auch wenn ein Fahrradunfall glimpflich ausgeht und nur ein Sachschaden oder leichte Verletzungen entstanden sind, ist es gut zu wissen, was jetzt zu tun ist.
So bereitest du dich optimal auf Notfälle vor
Ganz gleich ob der Fahrrad Unfall im Straßenverkehr, im Wald oder Alpin passiert – irgendetwas ist uns zwangsläufig schon mal selbst passiert oder wir haben es miterlebt. Auch wenn wir selbst nicht verletzt sind, geschieht oft trotzdem etwas mit uns: die Hilflosigkeit. In Notfallsituationen droht dann schnell eine Überforderung, weil wir nicht wissen, was jetzt das Richtige ist. Wer im Fall der Fälle noch klar denken kann und gezielte, systematische Maßnahmen anwendet, hat einen großen Vorteil – und das kann man lernen.
10 Schritte zur Sicherheit: Was tun nach einem Fahrradsturz?
1. Sicherheit gewährleisten: Sorge dafür, dass die Unfallstelle abgesichert ist. Wenn nötig, halte den Verkehr an und beziehe weitere Personen zur Absicherung ein.
2. Verletzte Person ansprechen: Prüfe, ob die verletzte Person bei Bewusstsein ist. Sprich sie an und kläre, ob sie Hilfe benötigt.
3. Notruf absetzen: Wenn die Person verletzt ist und Hilfe benötigt, rufe den Notruf (z. B. 112 in Deutschland) und gib genaue Informationen zur Unfallstelle, Personenzahl der Verletzten und Art der Verletzungen. Bei Streit und/oder Verletzten auch die Polizei anfordern.
Die fünf W's helfen dir hier:
- Wo ist das Ereignis?
- Wer ruft an?
- Was ist geschehen?
- Wie viele Betroffene?
- Warten auf Rückfragen!
4. Erste Hilfe leisten:
- Bewusstsein prüfen: Wenn die Person bewusstlos ist, überprüfe die Atmung. Lege sie in die stabile Seitenlage, wenn sie atmet.
- Blutungen stillen: Bei starken Blutungen drücke mit einem sauberen Tuch oder Verband direkt auf die Wunde. Solltest du kein Erste-Hilfe-Set dabeihaben, bitte Autofahrer, Wanderer oder Passanten darum.
5. Hypothermie oder Schock vermeiden: Halte die Person warm, aber nicht überhitzt, und beruhige sie, um einen Schock zu vermeiden.
6. Warten auf Rettungskräfte: Bleibe mit der verletzten Person und halte sie warm, bis professionelle Hilfe eintrifft. Halte sie in einem stabilen Zustand und rede beruhigend mit ihr.
7. Dokumentation: Mache gegebenenfalls Notizen über den Unfallhergang, Zeugen und Verletzungen, falls das später benötigt wird.
8. Gemeinsam mit dem Unfallgegner einen Unfallbericht ausfüllen, in dem die wesentlichen Daten festgehalten werden wie Name und Anschrift der Unfallbeteiligten, Kfz-Kennzeichen und Haftpflichtversicherungsdaten des beteiligten Fahrzeugs sowie Daten der Privathaftpflichtversicherung des Radfahrenden, soweit vorhanden.
9. Haftpflicht (als Autofahrender die Kfz-Haftpflichtversicherung und als Fahrradfahrender die Privathaftpflichtversicherung, soweit vorhanden) und bei einem Wegeunfall die gesetzliche Unfallversicherung informieren.
10. Denke daran, das Schlechteste, was du tun kannst, ist nichts zu tun! In jedem Fall ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Notruf abzusetzen. Solltest du nicht in der Lage sein, Erste Hilfe zu leisten, bitte andere um Mithilfe.
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