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Fahrraddieb und Fahrrad

Ist eine Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung lohnenswert?

Im Jahr 2021 belief sich der Schaden durch Fahrraddiebstahl auf etwa 110 Millionen Euro, während 2022 in Deutschland bereits Schäden von 140 Millionen Euro verzeichnet wurden. Eine Fahrradversicherung kann vor den finanziellen Folgen eines Diebstahls schützen. Effektiver Diebstahlschutz für Fahrräder ist bereits zu geringen Kosten erhältlich. Mit einer höheren Investition können zusätzlich Schäden durch Verschleiß, Unfälle

Wann ist eine Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung sinnvoll?

Ob eine Fahrradversicherung für dich von Vorteil ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Besitzt du teure Fahrräder oder E-Bikes? Elektroräder werden immer beliebter. Elektroräder erfreuen sich wachsender Beliebtheit und ihr Absatz hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als vervierfacht. Leider sind sie auch zunehmend das Ziel von Diebstählen. Die Aufklärungsrate bei Fahrraddiebstählen ist gering: Nur 9,9 Prozent der im Jahr 2021 gemeldeten Fälle wurden von der Polizei aufgeklärt. Für E-Bikes bieten einige Anbieter wie Helden.de Schutz ab etwa 70 Euro pro Jahr. 
  • Hast du eine Hausratversicherung? Grundsätzlich ist ein Fahrrad Teil des Hausrats, aber nur, wenn es aus einer Wohnung, einem abgeschlossenen Keller oder einer Garage gestohlen wird. Mit einer Zusatzklausel kann das Fahrrad auch unterwegs versichert werden. Die meisten Hausratversicherungen decken Fahrräder jedoch nur bis zu einem Wert von maximal 10.000 Euro. Bei Diebstahl mehrerer Räder gleichzeitig gilt dies als ein Schadensfall. Familien mit mehreren hochwertigen Rädern sollten die Wertgrenze ihrer Hausratversicherung kennen oder eine separate Fahrradversicherung in Betracht ziehen. Familien mit mehreren hochwertigen Rädern sollten die Wertgrenze ihrer Hausratversicherung kennen oder eine separate Fahrradversicherung in Betracht ziehen.
  • Wie hoch ist dein individuelles Risiko? Wer das Fahrrad nur für den Arbeitsweg nutzt, trägt ein geringeres Risiko als jemand, der regelmäßig Ausflüge oder Reisen damit unternimmt. Eine umfassende Fahrradversicherung deckt auch Schäden durch Unfälle, Vandalismus und Verschleiß ab und kann unter Umständen auch Hotelkosten übernehmen, falls du unterwegs strandest. Auch der Wohnort spielt eine Rolle, da in manchen Regionen das Diebstahlrisiko höher ist.

Fahrraddiebstahl in Deutschland: Wo ist das Risiko am größten?

Das Diebstahlrisiko ist in Großstädten am höchsten, doch es gibt regionale Unterschiede. In Großstädten und insbesondere in Ostdeutschland werden häufig Fahrräder gestohlen. Zum Beispiel wurden in Remscheid im Jahr 2021 45 Fahrraddiebstähle pro 100.000 Einwohner registriert, während in Leipzig 1.365 Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet wurden. Die Aufklärungsquote variiert ebenfalls: In Berlin wurden beispielsweise nur 1.134 von 28.801 registrierten Fällen aufgeklärt, in Potsdam hingegen 606 von 1.582.

Die Versicherungsleistungen für gestohlene Fahrräder erreichten 2022 mit 140 Millionen Euro einen Rekordwert, 30 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Trotz des Anstiegs wurden 2022 weniger Fahrräder gestohlen als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Der durchschnittliche Schaden pro Fahrrad erreichte ebenfalls einen Rekordwert von 970 Euro, wie die aktuelle GDV-Statistik zeigt. Der Trend zu teureren Bikes setzt sich fort, besonders bei E-Bikes, Mountainbikes und Rennrädern. Auch Cargo- und Transporträder werden zunehmend zum Ziel von Dieben. Daher ist es ratsam, dein Fahrrad selbst in der Garage oder im Keller nicht nur abzuschließen, sondern auch fest anzuketten.

Immer noch weniger Fahrraddiebstähle als vor Corona

Trotz eines Anstiegs im Jahr 2022 bleibt die Zahl der Fahrraddiebstähle immer noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 140.000 versicherte Fahrräder gestohlen, was einem Anstieg von etwa 15.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahl liegt jedoch immer noch unter der Anzahl der im Jahr 2019 gestohlenen Fahrräder, die bei 150.000 lag.

Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik stieg die Zahl der gestohlenen Fahrräder 2022 um nahezu 14 Prozent auf ungefähr 266.000. In dieser Statistik wird der Aspekt des Versicherungsschutzes nicht berücksichtigt. Da viele Fahrraddiebstähle nicht zur Anzeige gebracht werden, ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Anzahl gestohlener Fahrräder deutlich höher ist.

Jahr Versicherungsleistung in Mio. Euro
2013 80
2014 90
2015 100
2016 100
2017 100
2018 100
2019 110
2020 110
2021 110
2022 140

Quelle: GDV

Fahrrad und Hausratversicherung

Die Hausratversicherung deckt in der Regel den Schaden ab, wenn dein Fahrrad oder E-Bike aus einem verschlossenen Raum, wie Keller oder Wohnung, gestohlen wird, vorausgesetzt, es ist entsprechend mitversichert. Die meisten Diebstähle ereignen sich jedoch auf offener Straße, an Bahnhöfen oder auf öffentlichen Abstellplätzen. Für solche Fälle ist es wichtig, eine Zusatzklausel in deinem Hausratversicherungsvertrag zu beachten. Beachte dabei, dass dein Fahrrad mit einem verkehrsüblichen Schloss, wie einem Ketten- oder Bügelschloss, gesichert sein muss. Es empfiehlt sich, die Details deines Versicherungsvertrags genau zu überprüfen.

In der Regel wird der Wiederbeschaffungswert erstattet, der angibt, wie viel ein neues, gleichwertiges Fahrrad kostet. Die maximale Entschädigungshöhe ist oft auf einen bestimmten Prozentsatz des gesamten versicherten Hausrats begrenzt. Besonders für hochwertige Fahrräder und E-Bikes kann es sinnvoll sein, die Versicherungssumme zu erhöhen oder eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Die Entschädigung für Fahrraddiebstahl im Rahmen einer Hausratversicherung ist in der Regel auf einen Prozentsatz der Gesamtversicherungssumme des Hausrats begrenzt. Bis zu dieser Grenze sind alle Fahrräder des Haushalts versichert.
  • Häufig kann das Risiko von Fahrraddiebstählen in Hausratversicherungsverträgen durch einen zusätzlichen Baustein abgedeckt werden. Dieser muss gesondert vereinbart werden.
  • Abhängig von den Versicherungsbedingungen, kann der Schutz rund um die Uhr gelten. In älteren Verträgen ist der Schutz möglicherweise auf die Zeit zwischen 6 und 22 Uhr begrenzt, es sei denn, das Fahrrad wurde zeitweise benutzt und entsprechend abgestellt (z.B. vor einem Kino oder einer Gaststätte). Viele neuere Verträge haben diese Einschränkung jedoch nicht.
  • Im Falle eines Diebstahls muss der Versicherungsnehmer eine polizeiliche Diebstahlanzeige bei der Versicherung vorlegen und die Fahrradrahmennummer angeben können (gemäß VHB 92 Klausel 7110 Nr. 4).
  • Vandalismus ist in der Regel nicht mitversichert, das heißt, Schäden an demolierten Rädern werden nicht erstattet. Allerdings kann dieses Risiko oft als zusätzliche Sonderleistung mitversichert werden.
  • Eine Versicherung allein genügt nicht. Um optimalen Schutz zu gewährleisten, sollte das Fahrrad immer abgeschlossen und idealerweise an einem festen Gegenstand angeschlossen werden.

Wofür braucht man eine Fahrradcodierung?


Muster einer Fahrradcodierung (Quelle: Wikipedia)

Bei der Fahrradcodierung wird eine verschlüsselte Kennzeichnung, die den Wohnort und die Straßenadresse (oder, wie in Berlin üblich, das Geburtsdatum) sowie die Initialen des Eigentümers beinhaltet, in den Rahmen des Fahrrads eingraviert. Allerdings entsteht ein Problem mit der Namenscodierung nicht nur beim Verkauf des Fahrrads. Durch die Gravur erlischt häufig die Garantie des Herstellers auf den Rahmen, was im Falle eines Rahmenbruchs zu kostspieligen Reparaturen führen kann.

Da die oft organisierten Diebesbanden die Räder schnell ins Ausland verfrachten oder die Bikes schnellstmöglich zerlegen und in Teilen verkaufen, ist dieser „vermeintliche Schutz“ eher in die Jahre gekommen und oft nicht zielführend.

Viele Fahrräder werden nur für kurze Spritztouren „entliehen“ und anschließend unverschlossen zurückgelassen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Rückführung zum Eigentümer deutlich höher ist als bei umcodierten Rädern. Laut einer Aussage einer mittleren Polizeidienststelle, die jedoch nicht durch bundesweite Statistiken gestützt wird, können bei 90 % aller aufgefundenen Räder die Eigentümer nicht ermittelt werden. Der Grund: Viele Fahrradbesitzer können keine eindeutigen Angaben zur Beschaffenheit ihres Eigentums machen oder haben gar keine Diebstahlanzeige erstattet. Infolgedessen werden in vielen Großstädten jährlich hunderte Fahrräder amtlich versteigert, weil der Eigentümer nicht mehr ausfindig gemacht werden kann. Eine präzise Dokumentation deines Fahrrads ist daher sehr nützlich, ebenso wie individuelle Merkmale an deinem Rad.

Moderne E-Bikes sind fast immer mit einer App und einer damit verbundenen Ortungsfunktion ausgestattet. Sobald das E-Bike eingeschaltet ist, kann es über das Handy geortet und oft auch direkt ausgeschaltet werden. Ein Beispiel hierfür ist das Bosch eBike Lock System, das eine zusätzliche Sicherung zum herkömmlichen Schloss bietet.

Was kostet eine E-Bike Versicherung?

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